Auftakt MINT[ENSIV]: Einführung in die Welt von Bionik & Leichtbau

Auftaktveranstaltung in Heidelberg

Am 21. Oktober 2024 fand die offizielle Auftaktveranstaltung für das innovative Projekt MINT[ENSIV] in der inspirierenden Atmosphäre des Studios Villa Bosch in Heidelberg statt, das von der Klaus Tschira Stiftung bereitgestellt wurde. Bereits im Juni wurde der Startschuss für den MINT[ENSIV]-Lernkreislauf gegeben. Die Veranstaltung markierte den Beginn der intensiven Zusammenarbeit mit Lehrkräften und Schulleitungen aus Gemeinschaftsschulen der Metropolregion Rhein-Neckar.

Die Begrüßung übernahmen Frau Lilian Knobel und Frau Alev Dreger von der Klaus Tschira Stiftung sowie Herr Dr. Hartmut Lang von der Metropolregion Rhein-Neckar. Sie unterstrichen in ihren Ansprachen die Bedeutung des Projekts, das mit praxisorientierten Fortbildungen, Projekttagen und Vernetzungstreffen auf die nachhaltige Förderung von MINT-Kompetenzen bei Schüler*innen der Jahrgangsstufen 7 bis 9 abzielt. Christoph Petschenka, Geschäftsführer der Initiative Junge Forscherinnen und Forscher e.V. (IJF), hob die wichtige Rolle von MINT[ENSIV] hervor, um junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.

Auftaktveranstaltung in Heidelberg

Die Veranstaltung bot den Teilnehmenden nicht nur einen Überblick über das Projekt, sondern auch einen spannenden Einblick in die geplanten Experimente und Bildungsinhalte. Gleichzeitig hatten die Teilnehmenden reichlich Gelegenheit für interessante Gespräche und den Austausch untereinander, um sich über gemeinsame Ziele und Herausforderungen in der MINT-Bildung auszutauschen.

Gefördert von der Klaus Tschira Stiftung, setzt MINT[ENSIV] ein starkes Zeichen für die Zukunft. „Gemeinsam machen wir MINT erlebbar und inspirieren die nächste Generation für Zukunftstechnologien“, so Frau Lilian Knobel in ihrer Begrüßung.

Die Auftaktveranstaltung war ein gelungener Start in das zweijährige Projekt, das Lehrkräfte, Schüler*innen und Partner gleichermaßen begeistert und die Bedeutung von MINT-Bildung eindrucksvoll in den Mittelpunkt stellt.

Lehrkräftefortbildung „Bionik & Leichtbau“

Am 13. November 2024 fand an der Gruseneck Gemeinschaftsschule in Helmstadt-Bargen eine praxisorientierte Lehrkräftefortbildung statt. Lehrkräfte tauchten in die Welt der Bionik ein und erlebten Experimente wie den Lotuseffekt, die Konstruktion stabiler Brücken und die Anwendung von Faserverbundstoffen. Die Experimente wurden aus der Perspektive der Schüler*innen durchlaufen, um deren Begeisterung und den Forschergeist zu fördern. Ziel der Fortbildung war es, die Inhalte in den Schulalltag zu integrieren und den Lehrplan durch innovative Ansätze zu bereichern.

Einblick in den Projekttag "Bionik & Leichtbau": Rettungsmission Atlantis

Die ersten Projekttage im Dezember führten die teilnehmenden Schüler*innen auf eine spannende Reise in die Tiefen der Unterwasserwelt Atlantis. Unter dem Motto „Rettungsmission Atlantis“ standen sie dabei vor großen Herausforderungen: Die Zukunft der sagenumwobenen Stadt zu sichern.

Die Reise begann mit einer Einführung in die Unterwasserwelt. Die Schüler*innen entdeckten ihre neue Spezialkleidung – ein technisches Meisterwerk, das sich den Eigenschaften der Natur bedient. Dank des sogenannten Lotuseffekts perlt Wasser einfach von der Oberfläche ab, wodurch die Kleidung sowohl im Wasser als auch an Land funktional bleibt. Die Schüler*innen erforschten mit Experimenten, wie der Lotuseffekt funktioniert, und lernten, wie er in der Technik angewandt wird, etwa bei selbstreinigenden Oberflächen.

Doch Atlantis hatte größere Probleme. Der steigende Meeresspiegel setzte der schützenden Kuppel enorm zu, und Risse drohten, das empfindliche Gleichgewicht der Stadt zu gefährden. Hier kam die zweite Aufgabe ins Spiel: Mithilfe von Faserverbundstoffen musste die Kuppel verstärkt werden. Die Schüler*innen kombinierten in Teams verschiedene Materialien, erhitzten diese und erlebten, wie die Kombination von Fasern und Harzen eine außergewöhnliche Stabilität erzeugt. Sie lernten, wie diese Technologie in der modernen Bau- und Fahrzeugtechnik angewandt wird, um leichte und gleichzeitig robuste Strukturen zu schaffen.

Plötzlich ertönte ein Alarm: Ein technischer Notfall in der Versorgungskuppel verlangte schnelle Hilfe – doch welches Boot war das schnellste und energieeffizienteste? Hier kam die nächste Herausforderung: In einem Wasserbecken testeten die Schüler*innen verschiedene Bootstypen und untersuchten, wie Form und Material den Widerstand im Wasser beeinflussen. Sie entdeckten, dass stromlinienförmige Designs den Energieverbrauch minimieren können, eine wichtige Erkenntnis für nachhaltige Technologien wie energieeffiziente Fahrzeuge.

Am Ende des Tages hatten die Schüler*innen nicht nur Atlantis gerettet, sondern auch eine Fülle an Wissen über Bionik und Leichtbau gesammelt. Sie lernten, wie man mit forschend-entdeckendem Lernen Hypothesen aufstellt, Experimente durchführt und daraus Lösungen für reale Probleme entwickelt. Dieser Projekttag zeigte ihnen, wie Natur und Technik zusammenarbeiten können, um innovative Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft zu finden.

Der Lernkreislauf - Ein umfassendes Bildungsangebot

Die Projekttage und die Lehrkräftefortbildung boten lebendige Einblicke in die Schnittstellen von Natur und Technik. Mit kreativen und forschend-entdeckenden Ansätzen lernten die Schüler*innen die Bedeutung von Bionik und Leichtbau für die Lösung realer technischer Herausforderungen kennen. Niederschwelliger Input bot den Lehrkräften nachhaltige Unterstützung durch das Angebot der ersten Fortbildung zum Thema „Bionik & Leichtbau“. So wird Wissenschaft greifbar und Begeisterung für MINT gefördert.

Der MINT[ENSIV]-Lernkreislauf wird Gefördert durch:

Wir danken der Klaus Tschira Stiftung

Die Klaus Tschira Stiftung fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik – mit den Schwerpunkten Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein.

kreativ I aktiv I effektiv

Der Lernkreislauf ist eine aufeinander aufbauende Fortbildung über zwei Schuljahre. Er startet im Herbst 2024 und richtet sich insbesondere an fachfremd-unterrichtende Lehrkräfte. Es nehmen insgesamt sieben Gemeinschaftsschulen an dieser Fortbildungsreihe. Projektziel der Fortbildungsreihe ist, nachhaltige Impulse zur Verbesserung der MINT-Bildung an Gemeinschaftsschulen in der Region Rhein-Neckar zu setzen.

Mehr Infos zum MINT[ENSIV]-Lernkreislauf Rhein-Neckar