MINT-Begeisterung für die Region Stuttgart

Lernkreislauf für Gemeinschaftsschulen im Raum Stuttgart erfolgreich abgeschlossen

Wie wecke ich Interesse an MINT? Wie vermittle ich MINT gendersensitiv und differenziert? Antworten auf diese Fragen erhielten die Teilnehmer*innen des MINT-Lernkreislaufs der IJF, der kostenfreien Fortbildungsreihe für Lehrkräfte an Gemeinschaftsschulen in der Region Stuttgart. Es handelt sich bereits um das zweite Projekt dieser Art in der Region, das von der Vector Stiftung gefördert wird. Der Lernkreislauf startete im Oktober 2021 mit einem Auftakt an der Universität Stuttgart und mit zwei (coronabedingt) digitalen Fortbildungen zum Thema Bionik und Leichtbau. Im ersten Quartal 2022 folgten MINT-Projekttage, an denen die Lehrkräfte die praktische Umsetzung der Fortbildungsinhalte mit eigenen Schüler*innen unter Anleitung des IJF-Teams übten. An 10 Tagen war die Initiative Junge Forscherinnen und Forscher zu Gast an teilnehmenden Gemeinschaftsschulen. Pro Schule bilden sich zwei bis vier Lehrkräfte weiter.

Pascal Hauser, Projektleiter des MINT-Lernkreislaufs, freut sich besonders darüber, im Rahmen des neuen Lernkreislaufs „alte Gesichter“ wiederzusehen: „Drei der teilnehmenden Schulen waren schon beim letzten Lernkreislauf dabei. Diesmal schicken diese Schulen neue Lehrkräfte, die unsere Inhalte noch nicht kennen, zu unseren Veranstaltungen. Es ist eine tolle Bestätigung für uns, dass unsere Angebote wahrgenommen und geschätzt werden – auch langfristig“.

Bionik, Leichtbau, IT, Erneuerbare Energien

Praxisnahe Unterrichtskonzepte mit gendersensitivem pädagogisch-didaktischem Ansatz

Projektleiter Pascal Hauser über den Ansatz des Lernkreislaufes

Lehrkräfte erlernen in aufeinander aufbauenden Fortbildungen in Theorie und Praxis Methoden für einen interessegenerierenden MINT-Unterricht. In dem auf zwei Schuljahre ausgelegten Projekt gab die Initiative Lehrkräften über Fortbildungen Handlungsstrategien für einen alltagsbezogenen MINT-Unterricht, der Schüler*innen Lust auf Technik, Naturwissenschaft und entsprechende Berufsbilder macht. „Bei den Projekttagen, die nach den Fortbildungen stattfinden, begleiten die Pädagog*innen ihre Schüler*innen beim forschend-entdeckenden Lernen.“, so Hauser. „Dabei setzen sie die erlernten Methoden und Ideen praktisch um. Wir unterstützen sie dabei.“

Im Rahmen des Lernkreislaufes finden die Projekttage ausschließlich an den 10 teilnehmenden Gemeinschaftsschulen statt. „Das forschend-entdeckende Lernen fördert das Behalten des Gelernten“, erklärt Hauser. „Neben grundlegenden Informationen erhalten Schüler*innen an unseren Projekttagen vor allem die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden.

Von allen unseren Schüler*innen kam - am Tag danach - durchweg das bestmögliche Feedback. Sie wünschen sich so etwas wieder. Die Zusammenarbeit mit allen IJF-Mitarbeiter*innen war - wie gewohnt - super. Herzlichen Dank für die tolle Arbeit!

Lehrkraft der Gemeinschaftsschule Althengstett nach IT-Projekttag

Fortbildungen und Projekttage: Das Programm

Nach der Auftaktveranstaltung, bei der sich die teilnehmenden Lehrkräfte kennen lernten und individuelle Wünsche und Erwartungen an den Lenkreiselauf formulierten, folgte eine erste Fortbildung zu Bionik und Leichtbau im Frühjahr 2022. Die Lehrkräfte erhielten eine Einführung zum Prinzip des forschend-entdeckenden Lernens und führten Experimente durch. In den dazugehörigen Projekttagen zeigten wir den Schüler*innen an alltäglichen Beispielen, wie Prinzipien aus der Natur technische Probleme lösen können. Im Sommer und Herbst 2022 folgten Fortbildungen zu Energie und IT. Die hier vorgestellten Unterrichtskonzepte konnten die Lehrkräfte daraufhin in Projekttagen konkret angewendet sehen.

7 Schulen entschieden sich für den Projekttag HelpIT: Im Rahmen eines sechsstündigen Projekttags lernten Schüler*innen die Grundlagen der Kommunikation, Daten, Programmiersprache und das Zusammenspiel von Hard- und Software kennen. Spielerisch erforschten sie die Bedeutung von IT-Systemen, programmierten eigene Therapiespiele und bauten geeignete Eingabegeräte mit Alltagsmaterialien. 3 Schulen entschieden sich für den Projekttag Erneuerbare Energien: Das Thema wurde hier im Kontext des Klimawandels und des dadurch steigenden Meeresspiegels betrachtet. Die Schüler*innen erlernten in einem Expertencamp wichtige Grundlagen zu Solarenergie und Windkraft. Mithilfe von Projektmanagements-Tools planten sie anschließend im Team ein fiktives Dorf, das sie mit erneuerbaren Energien versorgen und dabei die Wünsche der Dorfbewohner*innen an ihr neues Dorf berücksichtigen.

Zuletzt bildeten sich die Lehrkräfte im Sommer 2023 noch zum Thema MINT-Kompetenzen der Zukunft weiter. IJF-Bildungsreferent*innen stellten die sogenannten „Future Skills“ am Beispiel Medizintechnik vor.

Highlight: alle Erwartungen + Wünsche umgesetzt – super Unterstützung

Lehrkraft Gemeinschaftsschule Althengstett

Mit den Besuchen an Schulen und den dabei behandelten Themen möchte die Initiative das Interesse an MINT-Berufen bei jungen Menschen wecken und zeigen, welche Möglichkeiten sie bieten. „Berufe in Naturwissenschaft und Technik bieten hervorragende Perspektiven“, erklärt Hauser. „Leider sind diese Fächer bei vielen Schüler*innen nicht besonders beliebt. Das könnte daran liegen, weil die meisten gar nicht wissen, wie man in diesen Bereichen arbeitet und welche gesellschaftlichen Pionierleistungen dort erbracht werden. Deshalb entwickeln wir unsere Programme so, dass Schüler*innen authentische Einblicke in die Arbeitswelt 4.0 erhalten, ihre Chancen in MINT-Berufen erkennen und nutzen.“

Auch Christoph Petschenka, Geschäftsführer der IJF, betont die gesellschaftliche Bedeutung der Bildungsarbeit der Initiative: „Der Fachkräftemangel zeigt, dass man in den MINT-Fächern nachsteuern muss. Wir möchten mit diesem Bildungsprojekt, das in Abstimmung mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport durchgeführt wird, den Technologie-Standort Stuttgart stärken und einen Beitrag zur Abmilderung des Fachkräftemangels in der Region leisten.“

Und das Projekt zeigt Wirkung: Bereits während des Projekts schafften die Lehrkräfte selbständig Materialien an, die in den Fortbildungen vorgestellt wurden und arbeiten nun an der weiteren Umsetzung der IJF-Inhalte mit den eigenen Schüler*innen. Ein voller Erfolg!

Gemeinsam ein stabiles Gerüst bauen...

...für nachhaltige MINT-Wissensvermittlung

Der IJF-MINT-Lernkreislauf war Dank der Förderung der Vector Stiftung ein kostenloses Weiterbildungsangebot für alle teilnehmenden Lehrkräfte.