MINT-Herbstreport 2024
Wie der Fachkräftemangel Deutschlands Innovationskraft gefährdet
Die jüngste Analyse im MINT-Herbstreport 2024 zeigt alarmierende Entwicklungen: Mit einer Fachkräftelücke von 209.000 Stellen in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) steht die Innovationsfähigkeit Deutschlands auf dem Spiel. Der Mangel betrifft insbesondere die Energie- und Elektroberufe sowie den Maschinen- und Fahrzeugbau.
Transformation und Wettbewerbsfähigkeit
Die Studie unterstreicht die zentrale Rolle von MINT-Fachkräften für die Bewältigung der großen Herausforderungen wie Digitalisierung, Dekarbonisierung und Energiewende. Allerdings fällt Deutschland im globalen Innovationswettbewerb zurück. Die sinkenden PISA-Ergebnisse und die demografische Entwicklung verstärken diesen Trend.
Handlungsbedarf entlang der Bildungskette
Um der Fachkräftelücke entgegenzuwirken, empfiehlt der Report folgende Schritte:
- Frauen fördern: Klischeefreie Berufsorientierung, Role Models und Mentoringprogramme stärken.
- Ältere qualifizieren: Weiterbildung ausbauen, Hochschulangebote erweitern, späteren Renteneintritt erleichtern
- Zuwanderung nutzen: Bürokratische Prozesse beschleunigen, Fachkräfteeinwanderung gezielt fördern
- Bildungssystem stärken: Frühkindliche Bildung, Ganztagsangebote und individuelle Förderung ausbauen
- Digitale MINT-Bildung fördern: Informatik ab Primarstufe einführen, digitale Kompetenzen und Mündigkeit stärken
- Lehrkräfte sichern: Multiprofessionelle Teams ausbauen, Lehrerausbildung und -weiterbildung verbessern
Die Initiative Junge Forscherinnen und Forscher (IJF) setzt sich bereits heute dafür ein, junge Menschen für MINT-Themen zu begeistern und Talente frühzeitig zu fördern. Mit unseren Programmen direkt in Schulen tragen wir aktiv zur Sicherung der Fachkräfte von morgen bei.
Über den MINT-Report
Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt. Die Studie entsteht im Auftrag folgender Mitglieder des Nationalen MINT Forums: Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Arbeitgeberverband Gesamtmetall und MINT Zukunft schaffen.