
Was Windräder und Papiertürme gemeinsam haben
Projekttage zu erneuerbaren Energien in der Metropolregion Rhein-Neckar
Zwei intensive Schultage lang tauchten Schüler*innen mehrerer Gemeinschaftsschulen in der Metropolregion Rhein-Neckar in die Welt der nachhaltigen Energiegewinnung ein. Sie bewiesen dabei nicht nur technisches Verständnis, sondern auch jede Menge Kreativität und Teamgeist.
Tag 1: Energie verstehen – und einen Turm bauen
Los ging es mit einem interaktiven Impulsvortrag zu Klimawandel, Wind- und Solarenergie. Danach wurde experimentiert: Kleine Windräder und Solarpanels brachten LEDs zum Leuchten – und so manches Aha-Erlebnis gleich mit.
Dann kam die große Team-Challenge: Aus Papier und Malerkrepp sollte ein Turm entstehen, der eine (leere) PET-Flasche tragen kann – möglichst hoch, möglichst stabil. In Gruppen von vier bis sechs Personen wurde wild konstruiert, diskutiert, geklebt und gelegentlich auch gestöhnt: „Wieso fällt das schon wieder um?!“
Doch der eigentliche Clou: Nach 9 Minuten folgte die zweite Runde – mit exakt der gleichen Aufgabe. Ziel war es, aus den Fehlern des ersten Durchgangs zu lernen und neue Strategien zu entwickeln. Dies förderte nicht nur die Problemlösekompetenz, sondern auch Selbstreflexion, Agilität und Zusammenarbeit.
Tag 2: Ein Dorf für die Zukunft
Am zweiten Tag stand das große Projekt an: der Bau eines lebenswerten Dorfs, das vollständig mit erneuerbaren Energien versorgt wird. Nach einer kurzen Wiederholung planten und bauten die Teams ihre Dörfer – inklusive Solaranlagen, Windkraftwerken, E-Ladestationen und oft auch überraschender Extras wie Biogärten, kleine Marktplätze und Treffpunkte für die Dorfgemeinschaft.
In der abschließenden Präsentationsrunde stellten die Gruppen ihre Konzepte vor. Dabei wurde deutlich: Neben Technikverständnis spielten auch gesellschaftliche Fragen eine große Rolle – etwa: Was brauchen wir eigentlich, damit ein Dorf lebenswert ist?
Genauso wichtig war aber der Blick zurück auf den Teamprozess: Was lief gut? Wo gab es Herausforderungen? Und wie haben wir sie gemeinsam gemeistert?
Mehr als nur Fachwissen
Die Projekttage zeigten eindrucksvoll: Es geht nicht nur um Strom aus Sonne und Wind, sondern auch um Kompetenzen wie Selbstständigkeit, Zusammenarbeit, die Lösung von Problemen und vielfältige Perspektiven – allesamt Fähigkeiten, die für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft ebenso wichtig sind wie technisches Know-how.
Die Energiewende beginnt eben manchmal mit einem wackeligen Papierturm – und endet in einem Dorf voller Ideen.
Wir danken der Klaus Tschira Stiftung
Die Klaus Tschira Stiftung fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik – mit den Schwerpunkten Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein.